Denis Metz – Grafik Designer und Cartoonist
Wie gehst du mit der aktuellen Situation um und wie geht es dir?
Ich kann meine Töchter nicht sehen und meine Eltern nicht – aber offen gestanden sehe ich die sonst auch nicht allzu häufig, nur jetzt hätte ich die Zeit dazu. Ich habe plötzlich ganz viel Zeit. Zeit für tägliche, stundenlange Spaziergänge mit meiner lieben Frau, Zeit zum Cartoons zeichnen, Zeit, um zur Ruhe zu kommen. Ich kann nicht klagen: Die 500-Seelen-Insel Baltrum ganz ohne Touristen ist wohl einer der schönsten Quarantäne-Orte, die man sich wünschen kann.
Welche Tipps und Empfehlungen möchtest und kannst du aussprechen, damit wir alle die Situation und unseren Alltag meistern?
Ich erhoffe mir von dieser Krise, dass sie der Menschheit als Blaupause dienen wird für die gemeinsame solidarische Bewältigung der anderen gegenwärtigen, noch größeren Krisen: Dem grassierenden Nationalismus und der Klimakatastrophe.
So zeigt uns die Coronakrise zum Beispiel, dass Abschottung und Schließung von Grenzen niemanden schützen können. Dem Virus sind Staatsgrenzen, Herkunft, Religion oder Hautfarbe völlig egal. Wir meistern die Krise nur gemeinsam mit Mut, Geduld und gegenseitiger Unterstützung. Das wird uns alle als Menschheit zusammenschweißen.
Welche Art von Unterstützung brauchst du bzw. was wünschst du dir von deinen Mitmenschen?
Vor allem brauchen wir alle Geduld.
Geduld, bis es endlich wieder Bier aus dem Zapfhahn gibt!