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Dirk Rotzsch

Dirk Rotzsch – Koch im Pflegeheim

Wie gehst du mit der aktuellen Situation um und wie geht es dir?

Ich fahre ganz normal auf Arbeit (Pflegeheim), die Straßen sind etwas leerer, aber voll sind sie früh um fünf selten. Nachmittags ist es schon deutlicher. Mir, besser uns, geht es gut – das ist wichtig –, dass wir nicht in Gefahr kommen, uns gegenseitig anzustecken. Das beschäftigt mich auch auf Arbeit. Einige Maßnahmen haben wir schon ergriffen, einiges ist in petto – aber eine Erkrankung im Objekt und privat würde die Lage verkomplizieren. Aber sicher wird man, werden wir, Lösungen finden. Es ist ernstzunehmen, aber Asozialität und Unsolidarität war zu jeder Zeit schlimmer.

Welche Tipps und Empfehlungen möchtest und kannst du aussprechen, damit wir alle die Situation und unseren Alltag meistern?

Auf uns aufpassen, und bei uns meine ich das Gemeinwesen. Zu jeder Zeit gibt es Elemente mit zu viel Tagesfreizeit, die Schwachsinn posten, Verschwörungstheorien breittreten und aufwärmen wie labbrige Cheeseburger. Bei so viel Werbezeitschriften wäre Klopapiermangel mein kleinstes Problem, während die Seife im Regal bleibt.

Welche Art von Unterstützung brauchst du bzw. was wünschst du dir von deinen Mitmenschen?

Ich hoffe, dass sich nach der Pandemie die Leute an das erinnern, was da essenziell war, und sollen das einfach übertragen, denn das ist immer essenziell: Solidarität, Humanität und über den Tellerrand schauen. Und überlegen, ob das, was uns ständig als Fortschritt verkauft wurde, auch welcher war. Ansonsten hoffe ich, das sich die Leute daran erinnern, dass einige falsche Propheten der „Davorzeit“ recht still waren, als Ideen gefragt waren.