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Pia Elfert

Pia Elfert

Wie gehst du mit der aktuellen Situation um und wie geht es dir?

Mir geht es gut. Das liegt daran, dass ich einen umgänglichen Mann, eine witzige Katze, ausreichend Platz, genug Grün vorm Haus und immer einen SUB (Stapel ungelesener Bücher) habe – für alle Fälle. Und ich arbeite sowieso zu Hause.
Die fehlende Nähe zur Familie und zu Freunden überbrücken Anrufe, Mails usw., von denen viel mehr als sonst hin und herreisen. Und einen Spaziergang „um den Block“ kann ich ja immer noch machen.

Welche Tipps und Empfehlungen möchtest und kannst du aussprechen, damit wir alle die Situation und unseren Alltag meistern?

Gute Ratschläge möchte ich gestressten Eltern, Kindern oder Paaren lieber nicht zumuten. Aber vielleicht doch das Motto eines chronisch optimistischen und kranken Freundes weitergeben: „Count your blessings instead of sheep“. Das soll so viel heißen wie: Wenn du keine Ruhe findest, nicht schlafen kannst, dann zähle anstelle von Schafen das, was gut ist, wofür du dankbar bist. Es kann ganz banal sein: Gut, dass wir jetzt nicht November haben, wo wir zwar lieber im Haus bleiben, die Laune aber eher mau ist. Der Frühling lässt auf bessere Tage hoffen, es bleibt länger hell und man kann mit den Kindern raus. Mein Freund hat zu seinen Lebzeiten dieses Motto befolgt und ist dadurch mit seinen Behinderungen gelassener umgegangen als wir Gesunden mit zeitweiligen Beschränkungen. Hilfreich ist übrigens auch, seine Informationen aus unterschiedlichen seriösen Medien zu beziehen, denn da wird analysiert, geprüft, nachgefragt, diskutiert und kreativ weitergedacht. Das stimmt mich hoffnungsfroh.

Welche Art von Unterstützung brauchst du bzw. was wünschst du dir von deinen Mitmenschen?

Ich würde mir wünschen, dass wir alle erst einmal in aller Ruhe Abstand wahren und Nähe nicht aus angeblicher Freundschaft, Höflichkeit (Händeschütteln) einfordern. Und dass die selbsternannten „Experten“, die Vorsicht für hysterisch und Covid-19 immer noch für eine normale Grippe halten, keine weiteren Gläubigen finden und niemanden mehr damit gefährden können. Frei nach Rolf Hochhuth: Selbstverständlich darf man einem Prinzip (in diesem Fall einem Wahn) ein Leben opfern, doch nur das eigene.