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Thomas Oehring

Thomas Oehring – DigitalExplorer®, Buchautor

Wie gehst du mit der aktuellen Situation um und wie geht es dir?

Uns geht es gesundheitlich sehr gut und wir sorgen einfach dafür, dass das Leben weitergeht. Wir tragen ja beide die Verantwortung für einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und müssen sicherstellen, dass deren Arbeitsplätze auch nach der Krise noch sicher sind. Insofern arbeiten wir einfach jeden Tag weiter und tun, flexibel, alles dafür, damit wir alle gemeinsam diese Situation meistern.

Welche Tipps und Empfehlungen möchtest und kannst du aussprechen, damit wir alle die Situation und unseren Alltag meistern?

#Neuland bedeutet, sich in unbekanntem Terrain zu bewegen, ohne auf Routinen und Erfahrungen zurückgreifen zu können. Wir hören die Einschätzungen von Experten und müssen uns daraus, im Abgleich zu unseren eigenen Erfahrungen, Handlungsweisen zurechtlegen. Bisher galt diese Sicht für mich in erster Linie für die Digitale Transformation. Jetzt lerne ich, dass jede Situation, die uns unerwartet trifft, uns Sorge bereitet und uns herausfordert im Grunde mit den gleichen Mechanismen bewältigt werden muss.
Corona ist #Neuland der schlimmsten Sorte. Wir bewegen uns in vollkommen unbekanntem Terrain.
In dieser Erkenntnis liegt die Chance, mit den richtigen Verhaltensweisen und Haltungen möglichst gut durch diese Situation zu kommen. Es ist die Erkenntnis, dass Flexibilität, Mobilität und Neugier die Eigenschaften sind, die uns auch durch die Krise bringen werden. Moment mal, Mobilität? In einer Zeit, in den wir zuhause bleiben müssen, um Risikogruppen zu schützen? Absolut. Mobil zu sein im Sinne der Digitalen Explorer bedeutet, die gewohnte Komfortzone zu verlassen und physische Kontakte soweit irgend möglich zu reduzieren, auch wenn es uns schwer fällt oder die Ausstattung im Homeoffice nicht perfekt, sondern nur funktional ist. Mobilität bedeutet für mich auch geistig neue Wege zu bestreiten.
Wir werden diese Krise nur gemeinsam meistern, wenn wir flexibel unsere Gewohnheiten an die Erfordernisse anpassen. Dazu gehört gerade eben auch, körperliche Kontakte zu vermeiden, um Risikogruppen zu schützen.
Und wir werden lernen, durch Neugier Lösungen für praktische Herausforderungen zu finden. Wir lernen gerade, dass Dinge, die wir noch vor fünf Wochen für unmöglich hielten, jetzt Realität sind. Im Positiven wie im Negativen.
Wir lernen, dass Pragmatismus funktioniert und dass Lösungen nicht perfekt sein müssen. Wir fliegen gerade im Nebel, auf Sicht.
Das macht #Neuland aus. Flexibilität, Mobilität und Neugier werden uns gemeinsam durch die nächsten Wochen bringen.

Welche Art von Unterstützung brauchst du bzw. was wünschst du dir von deinen Mitmenschen?

Ich selbst benötige aktuell gar keine Unterstützung, weil wir stark genug sind, uns selbst helfen zu können. Das können aktuell aber nicht alle und darauf muss Unterstützung konzentriert werden. Deshalb schaue ich im Augenblick eher, wo ich helfen kann.
Was ich mir von meinem Mitmenschen erwarte, ist, rücksichtsvoll mit anderen umzugehen und die eigenen Maßstäbe nicht an andere anzulegen. Ja, es ist wichtig, physische Kontakte so weit es eben geht zu vermeiden. Wir können uns als Menschen aber nicht vollständig isolieren. Ich wünsche mir Rücksichtnahme auf Menschen, die „schwächer“ sind und Respekt vor der Lebenssituation anderer.